Madrid: Sightseeing im Schnelldurchlauf – Tag 2

Nachdem ich dir in meinem Artikel Madrid: Sightseeing im Schnelldurchlauf – Tag 1 bereits über meinen ersten Tag in Madrid berichtet habe, möchte ich dir nun von meinem zweiten Tag dort erzählen und dir weitere Sehenswürdigkeiten vorstellen.

Nach nur 5 Stunden Schlaf nach dem Pub-Crawl wachte ich morgens um 9 Uhr auf. Nachdem Frühstück traf ich mich mit einem Bekannten, um gemeinsam mit ihm und seinen Freunden auf das Holi Festival of Colours zu gehen. Zunächst waren wir kurz in der Gymage Terraza – einer der vielen Pool-Bars, die es in Madrid gibt.

Die Pool-Bar Gymage Terraza
Die Pool-Bar Gymage Terraza

1) Holi Festival of Colours

Das Festival ist natürlich keine Sehenswürdigkeit, aber ich würde es trotzdem gerne erwähnen, da es für mich das erste Fest dieser Art war.

Das Holi Festival of Colours kommt ursprünglich aus Indien. Im Jahr 2011 war der Deutsche Jasper Hellmann auf einem Holi-Fest in Delhi und beschloss dieses Fest erstmals nach Europa zu holen. 2012 wurde dann das erste europäische Holi Festival of Colours in Berlin veranstaltet. Mittlerweile existiert es auf mehreren Kontinenten.
Der Ablauf ist immer gleich: Verschiedene DJ’s legen Musik auf, zu der die Menschen tanzen. Stündlich gibt es einen Countdown, bei dem von 10 heruntergezählt wird. Am Ende des Countdowns werfen alle Menschen Farbe in die Luft. Sie kleiden sich meistens alle in weiß, dass die bunte Farbe besonders zur Geltung kommt.

Auf dem Holi Festival of Colours
Auf dem Holi Festival of Colours

Das Fest in Madrid, war nicht sehr groß, aber mir hat es wirklich Spaß gemacht. Es war ein schönes Gefühl zu der Musik zu tanzen und die Countdowns herunterzuzählen. Alles war friedlich, die Menschen tanzten ausgelassen und hatten Spaß dabei, die Farbe durch die Luft bzw. auf Andere zu werfen.
Besonders gut fand ich, dass es nichts gekostet hat. Lediglich für die Farbe habe ich 2 Euro bezahlt. In Deutschland kostet ein Holi-Fest meist um die 18 Euro.

Da ich mir allerdings noch einige Sehenswürdigkeiten anschauen wollte, blieb ich nicht bis zum Ende. Nachdem ich mich in der Pension von der Farbe befreit hatte, traf ich mich wieder mit meinem Bekannten an der Puerta del Sol zur Sightseeing-Tour für diesen Tag.

2) Puerta del Sol

Die Puerta del Sol (dt. Tor zur Sonne) liegt im Zentrum von Madrid, unweit des Plaza Mayors. Sie zählt zu den meistbesuchten Plätzen der Stadt. An der Puerta del Sol fließen mehrere bekannte Straßen zusammen, wie z. B. die Calle Mayor, die Calle del Arenal und die Calle de Alcalá.

Auf dem Platz befindet sich das Casa de Correos (dt. Postamt). Es ist Regierungssitz der Comunidad de Madrid und besonders wegen seines Uhrturms berühmt. An Silvester versammeln sich immer zahlreiche Menschen vor dem Gebäude und essen zu jedem der zwölf Glockenschläge, die das neue Jahr einleuten, eine Weintraube.
Direkt vor dem Gebäude befindet sich der Null-Kilometerstein – ein Symbol für die Hauptnationalstraßen Spaniens, die sich sternförmig von Madrid über ganz Spanien erstrecken.

Der Null-Kilometerstein an der Puerta del Sol
Der Null-Kilometerstein an der Puerta del Sol

Außerdem steht die 4 Meter hohe Statue El Oso y el Madroño (dt. der Bär und der Erdbeerbaum) an der Puerta del Sol. Sie ist ein beliebtes Fotomotiv von Touristen. Man sagt, dass es früher viele Bären in der Nähe von Madrid gab und die Statue deshalb errichtet wurde.

Die Statue El Oso y el Madroño an der Puerta del Sol
Die Statue El Oso y el Madroño an der Puerta del Sol

Die Puerta del Sol ist ein toller Platz auf dem immer viel los war. Tagsüber sonnten sich dort Leute und aßen Eis. Abends gab es dort Show-Einlagen von Tänzern oder anderen Künstlern, die sehr unterhaltsam waren. Von der Puerta del Sol sind viele Bars und Clubs bestens zu Fuß zu erreichen. Der Platz ist daher ein idealer Ausgangspunkt für eine Kneipentour. Auch der Pub-Crawl vom Vortag startete dort.

3) Plaza de Cibeles

Von der Puerta del Sol liefen wir durch die Straßen Madrids bis zum Plaza de Cibeles. Der Plaza de Cibeles zählt zu den schönsten Plätzen in Spaniens Hauptstadt, obwohl er sehr verkehrsreich ist.

Auf dem Platz befindet sich der Palacio de Cibeles, der 1917 erbaut wurde. Er hieß früher Palacio de Comunicaciones (dt. Palast der Kommunikation) und beherbergte damals die Postverwaltung von Madrid. Seit 2007 sitzt dort die Stadtverwaltung. 2011 wurde der Palast, der eine Fläche von rund 12.200 m² einnimmt, in Palacio de Cibeles umbenannt.

Der Palacio de Cibeles
Der Palacio de Cibeles

In der Mitte des Platzes steht der bekannte Brunnen Fuente de Cibeles. Er stellt die griechische Göttin Kybele dar, die auf einem Wagen sitzt, der von Löwen gezogen wird.
Der Platz und der Brunnen sind besonders bekannt, da Real Madrid dort seine Siege feiert – wie auch am 28. Mai, als ich in Madrid landete – da gewann Real Madrid gegen Atlético Madrid im Championsleague-Finale.

Der Brunnen Fuente de Cibeles
Der Brunnen Fuente de Cibeles

Mich hat besonders der Palacio de Cibeles mit seiner beeindruckenden Architektur fasziniert. Wenn du eine schöne Aussicht auf Madrid genießen möchtest, kannst du für 2 Euro auf den Aussichtspunkt Mirador im 8. Stock des Palacio de Cibeles fahren.
Tipp: Jeden ersten Mittwoch im Monat, am 2. und 15. Mai sowie am 12. Oktober ist der Eintritt zum Aussichtspunkt frei.

4) Parque del Retiro

Auf den Parque del Retiro oder auch Retiro-Park habe ich mich im Voraus besonders gefreut, da mich die Bilder im Internet neugierig gemacht haben.

Der Retiro-Park ist der Stadtpark von Madrid und 1,43 km² groß. Der Park besteht aus mehr als 15.000 Bäumen, dem See Estanque Grande de El Retiro und zahlreichen Brunnen und Denkmäler, wie z. B. ein Denkmal zu Ehren von Alfons XII. oder die Statue des gefallenen Engels.

Der See Estanque Grande de El Retiro - zu sehen das Denkmal zu Ehren Alfons XII.
Der See Estanque Grande de El Retiro – zu sehen das Denkmal zu Ehren Alfons XII.

Auf dem See, der im 17. Jahrhundert angelegt wurde, kannst du in kleinen Booten rudern. Außerdem gibt es im Park zwei Paläste – den Velázquez- und den Kristallpalast. Der Velázquez-Palast wurde zwischen 1881 und 1883 anlässlich der Nationalen Bergbau-Ausstellung erbaut. Der Kristallpalast wurde 1887 für die Philippinen-Ausstellung erbaut. Heute dienen die beiden Paläste ebenfalls als Ausstellungsfläche.

Der Kristallpalast im Retiro-Park
Der Kristallpalast im Retiro-Park

Der Retiro-Park zählt für mich zu den schönsten Parks, in denen ich je war. Die Anlage ist wirklich toll gestaltet und sehr weitläufig, so dass wir Stunden dort verbringen hätten können. Besonders fasziniert haben mich die Bonsai-Bäume, die so schön geformt waren.

Bonsai-Bäume im Retiro-Park
Bonsai-Bäume im Retiro-Park

Der Park ist ein idealer Ort, um eine Pause von einer Sightseeing- oder Shopping-Tour einzulegen. Entspannen lässt sich dort gut in einem Café oder auf einer der vielen Sitzgelegenheiten. Ich würde dir den Retiro-Park auf jeden Fall als Must-See in Madrid ans Herz legen.
Der Eintritt in den Park ist frei. Wenn du dir ein Boot mieten möchtest, zahlst du 6 Euro.

Nachdem wir durch den Park gelaufen sind, liefen wir am Museo del Prado vorbei, das sich unweit des Retiro-Parks befindet.

5) Museo del Prado

Das Museo del Prado zählt zu den größten und wichtigsten Kunstmuseen der Welt. Es wurde im Jahr 1819 unter dem Namen Museo Real de Pintura y Escultura (dt. Königliches Museum für Malerei und Bildhauerei) eingeweiht.

Im Museum gibt es rund 3.000 Gemälde – darunter die weltweit beste Sammlung spanischer Maler sowie einige Werke von Dürer, Rembrandt und Botticelli. Außerdem werden im Museo del Prado mehr als 5.000 Zeichnungen und zahlreiche Drucke, Kunstgegenstände und Skulpturen ausgestellt.
Das Museo del Prado ist täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, außer sonntags, da schließt es bereits um 19:00 Uhr. Eine Tageskarte kostet 15 Euro für Erwachsene, für Studenten zwischen 18 und 25 Jahren ist der Eintritt frei.

Das Museo del Prado
Das Museo del Prado

Da ich noch andere Sachen an dem Tag vorhatte und auch kein großer Kunstliebhaber bin, sind wir nicht in das Museum hineingegangen. Ich werde mir das Museum aber vielleicht mal anschauen, wenn ich das nächste Mal in Madrid bin.
Tipp: Am besten kaufst du dir die Eintrittskarte vorher online, z. B. bei http://www.getyourguide.de, denn so umgehst du die Warteschlange. Wenn du Geld sparen möchtest, kannst du das Museum von Montag bis Samstag zwischen 18:00 und 20:00 Uhr oder sonntags von 17:00 bis 19:00 besuchen, denn dann ist der Eintritt frei.

Nachdem wir das Museo del Prado von Außen begutachtet haben, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Museum Reina Sofía – ebenfalls ein bekanntes Kunstmuseum. Dies ist wesentlich kleiner als das Museo del Prado und das Gebäude sieht auch nicht so schön aus, wie das Museo del Prado.
Nachdem wir die komplette Strecke zu Fuß gelaufen sind, nahmen wir die U-Bahn zurück zur Puerta del Sol. Dort verabschiedete ich mich von meinem Bekannten und machte ich fertig, für den nächsten Punkt auf meinem Plan – dem Estadio Santiago Bernabéu.

6) Estadio Santiago Bernabéu

Schon immer wollte ich das Stadion von Real Madrid sehen, also schaute ich nach geeigneten Führungen. Im Internet entdeckte ich dann etwas viel besseres: Ein Benefizspiel zwischen Real Madrid Leyendas und Ajax Amsterdam Leyendas während meines Aufenthaltes. Also kaufte ich mir ein Ticket, um Legenden wie Luís Figo oder Roberto Carlos spielen zu sehen.

Das Estadio Santiago Bernabéu
Das Estadio Santiago Bernabéu

Das Stadion wurde von 1944 bis 1947 erbaut und umfasst heute 81.044 Zuschauer. Es ist benannt nach Santiago Bernabéu – dem ehemaligen Fußballer, Trainer und Präsidenten von Real Madrid.

Im Estadio Santiago Bernabéu
Im Estadio Santiago Bernabéu

Ich kann ein Besuch des Stadions absolut empfehlen – und nicht nur für Fußball-Fans. Das Stadion ist sehr groß und die Atmosphäre darin war beeindruckend. Ich hatte das Glück, dass ich weit unten saß und somit sehr nah am Spielfeld war. Es hat Spaß gemacht das Spiel anzuschauen und inmitten von jubelnden Spaniern zu sitzen. Was mich allerdings geschockt hatte: An diesem Tag wurde auf jegliche Sicherheitskontrollen am Stadion verzichtet. Verwunderlich, wo Madrid doch sonst so viel Wert auf Sicherheit legt. Ich hatte schon ein leicht mulmiges Gefühl.

Nachdem ich das Spiel angeschaut hatte ging ich etwas essen und ließ den Abend anschließend in einer Bar ausklingen. Am nächsten Tag war ich noch shoppen, bevor ich zurück nach Deutschland flog.

Fazit zu meinem Madrid-Aufenthalt

Madrid ist eine tolle Stadt, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Es gibt dort unglaublich viel zu entdecken.
Wie meistens, wenn ich eine Städtereise mache, war ich fast ausschließlich zu Fuß unterwegs und bin dadurch an vielen interessanten Ecken vorbei gegangen, die ich vielleicht nicht gesehen hätte, wenn ich Metro gefahren wäre. Wenn es für dich möglich ist, würde ich dir als Tipp geben, auch so gut es geht auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten.

Auch was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft ist Madrid super. Die Restaurants und Bars/Clubs sind relativ günstig und du kannst dort für wenig Geld einen tollen Abend verbringen- Anders als z. B. in Barcelona, wo viele Restaurants und Bars überteuert sind. Die Flüge nach Madrid sind von vielen deutschen Flughäfen ebenfalls sehr günstig.
Die einzige Kleinigkeit, die man der Stadt ankreiden könnte ist, dass sie nicht am Meer liegt. Dies ist aber nicht weiter schlimm, denn es gibt genügend Pool-Bars auf den Dächern, in denen du dich abkühlen kannst.

Die Zeit in Madrid war für mich sehr schön aber auch etwas hektisch, da ich versucht habe in der kurzen Zeit so viel wie möglich zu sehen. Wie an meinem Beitragstitel zu erkennen, ist mir dies auch gelungen, jedoch hätte ich die ein oder andere Sache im Nachhinein etwas entspannter angehen sollen. Für einen Madrid-Aufenthalt würde ich dir daher vorschlagen, mindestens drei volle Tage einzuplanen.
Ich habe die Stadt besonders ins Herz geschlossen. Sie zählt nun zu meinen absoluten Lieblingsstädten, wenn sie nicht sogar zu meiner Lieblingsstadt geworden ist. Ich freue mich schon, wenn ich dort das nächste Mal bin.

Habe ich dein Interesse geweckt? Dann empfehle ich auch meinen Beitrag Madrid: Sightseeing im Schnelldurchlauf – Tag 1 .
Für weitere Empfehlungen, Lob oder Kritik kannst du gerne einen Kommentar hinterlassen.

Liebe Grüße und einen schönen Start in die neue Woche,
Jasmin

 

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