Wolfsburg: Ein Besuch der Autostadt

Mitte März stand ein Besuch in Wolfsburg auf dem Plan. Anlass war erneut ein Auswärtsspiel meines Lieblings-Fußballvereins.
Heute möchte ich dir vom Besuch der Autostadt in Wolfsburg berichten und dir die einzelnen Bereiche dort vorstellen.

Die Autostadt – Was ist das überhaupt?

Die Autostadt ist ein 28 Hektar großer Themen- und Erlebnispark des Volkswagen-Konzerns. Sie wurde am 1. Juni 2000 eröffnet und dient als Kommunikationsplattform zwischen den Konzernmarken und bestehenden und künftigen Kunden.

Die Autostadt besteht aus dem Konzernforum, das das Thema Mobilität fokussiert, dem Zeithaus, das die Automobilgeschichte thematisiert und 8 Pavillions, in denen die zum Konzern gehörenden Marken vorgestellt werden.
Außerdem beherbergt die Autostadt das größte Auslieferungszentrum für Neuwagen weltweit – das KundenCenter. Für das leibliche Wohl sorgen 13 verschiedene Restaurants.  

In der Autostadt Wolfsburg
In der Autostadt

Die einzelnen Bereiche

1) Das Konzernforum

Im Konzernforum erhälst du einen Einblick in das Thema Mobilität. Du erfährst anhand verschiedener 1:1 Schnittmodelle, wie Fahrzeuge produziert werden und welche Schritte sie vom Presswerk bis hin zur Qualitätskontrolle durchlaufen.
Ein einziges Fahrzeug besteht aus über 4.500 Komponenten – Für mich war es sehr spannend anzuschauen, wie aus diesen Einzelteilen ein fertiges Fahrzeug entsteht.

einzelne Produktionsschritte
einzelne Produktionsschritte

Im Konzernforum gibt es außerdem eine Ausstellung, die zeigt, welche Rolle Design in unserem Alltag spielt und eine Ausstellung, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Anhand interaktiver Exponate erfährst du, welche Folgen der Klimawandel hat und kannst testen, wie nachhaltig du dich verhältst. Es gibt dort z. B. ein Spiel, bei dem du dem Klimawandel durch das Beantworten mehrerer Fragen entgegenwirken kannst. – Ich fand diese Ausstellung sehr interessant, da mir bis dahin noch gar nicht so stark bewusst war, in welchen Bereichen ich mich mich noch nachhaltiger verhalten kann. Sie wird auch dich zum Nachdenken anregen!

Im Konzernforum
Im Konzernforum

2) Das Zeithaus

Das Zeithaus thematisiert die Automobilgeschichte. Mehr als 260 Fahrzeuge von über 60 verschiedenen Marken sind dort ausgestellt. Dort siehst du, wie sich die Autos über mehrere Epochen entwickelt haben. Das Zeithaus hat mir besonders gut gefallen, da ich mir gerne Oldtimer anschaue.

VW-Bus aus 1950
VW-Bus aus dem Jahr 1950
Oldtimer im Zeithaus
Oldtimer

3) Das KundenCenter

Das KundenCenter ist das weltweit größte Auslieferungszentrum für Automobile. Dort können sich Neuwagenkäufer ihr Fahrzeug abholen.
Die Fahrzeuge werden vollautomatisch aus den benachbarten Autotürmen ins KundenCenter befördert.

Die beiden Türme sind 48 Meter hoch. In jedem Turm befinden sich rund 400 Neuwagen verteilt auf 20 Stockwerke, die zur Abholung bereit stehen.
Eine intelligente Transporttechnologie befördert die Neuwagen vom Boden mit einer Geschwindigkeit von zwei Metern pro Sekunde auf die Stellflächen, wo sie für durchschnittlich 24 Stunden lagern. Die gesamte Einlagerungszeit vom Eingang bis auf die höchste Stellfläche beträgt eine Minute und 44 Sekunden. Diese Transporttechnologie ist damit das schnellste automatische Parksystem der Welt.
Bei der Auslieferung werden die Autos per Aufzug nach unten gefahren und anschließend durch einen unterirdischen Tunnel ins KundenCenter gebracht, wo schließlich die Nummernschilder montiert werden. Rund 500 Autos am Tag können durch diese Technik ausgeliefert werden.

im Autoturm
Im Autoturm

Wenn du dich für die Technik interessierst, kannst du in einem der Türme mit einem Aufzug in die 20. Etage fahren und alles von innen beobachten. Eine Fahrt mit dem Aufzug kostet 8 Euro, dauert etwa 20 Minuten und findet bis zu drei Mal pro Stunde statt.

4) Die Markenpavillions

In der Autostadt gibt es acht Markenpavillons, die die zum Konzern gehörenden Marken Audi, Lamborghini, Seat, Škoda, Porsche, Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Bugatti vorstellen.
Sie beeindrucken durch ihre auffällige Architektur und sind alle unterschiedlich gestaltet.

Nun ein kleiner Einblick in die Pavillons:

Lamborghini

Der Pavillon gleicht einem schwarzen Quader und ist fünfzehn Meter hoch. Im Innern kannst du dich auf zwei Ebenen bewegen und bekommst ein besonderes Erlebnis der italienischen Sportwagenmarke geboten.

Du siehst dort eine Vorführung des Lamborghini Aventador, der mit 1.575 Kilogramm und 700 PS ein richtig schnelles Leichtgewicht ist.
Laute Motorgeräusche und andere Soundeffekte sorgen für Spannung und anschließend umhüllt Nebel den Raum. Am Ende kommt der Aventador durch eine Öffnung in der Wand zum Vorschein.
Eine schöne Vorführung. Durch die lauten, gewaltigen Geräusche und den Nebel wird die Kraft des Aventador deutlich.

Der Lamborghini Aventador
Der Lamborghini Aventador

Seat

Der Seat-Pavillon gleicht einer geschwungenen, weißen Skulptur und wurde 2014 neu gestaltet. Im Innern kannst du dir zahlreiche Modelle des spanischen Fahrzeugherstellers anschauen und im Cinema einen Einblick in die Geschichte des Unternehmens bekommen.
An der Wand siehst du eine beeindruckende Videoprojektion von Barcelona – dem Sitz von Seat. Innerhalb zwei Minuten erlebst du 24 Stunden in Barcelona, siehst den Sonnenauf- und -untergang und blickst auf das Mittelmeer und die Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Ich mag Barcelona und war schon mehrmals dort. Bestimmt hat mir der Seat-Pavillon auch unter anderem deshalb so gut gefallen. Außerdem fand ich den Car Configurator, mit dem du dein Wunschfahrzeug gestalten kannst, toll.

Im Seat-Pavillion
Im Seat-Pavillon

Porsche

Der Porsche-Pavillon eröffnete im Juni 2012 als erster Neubau seit Bestehen der Autostadt und hatte für mich die interessanteste Architektur aller Pavillons. Die silberne Dachkonstruktion des Pavillons ist geschwungen und ragt über einer Wasserfläche hervor.

Der Porsche-Pavillon
Der Porsche-Pavillon

Im Innenraum unter der Erdoberfläche ist ebenfalls alles in silber gehalten. 28 verschiedene, silberne Fahrzeugmodelle im Maßstab 1:3 sind angeordnet, als fahren sie auf einer Straße entlang. Die Modelle geben einen Einblick in die Geschichte von Porsche und stellen die Entwicklung der Automobile dar. Am Ende der Fahrzeugreihe sind schließlich drei aktuelle Fahrzeuge von Porsche ausgestellt.

Im Porsche-Pavillon
Im Porsche-Pavillon: zu sehen aktuelle Fahrzeuge im Vordergrund und Fahrzeugmodelle im Hintergrund

Bugatti

Seit Oktober 2008 wird die Marke Bugatti im Pavillon Premium Clubhouse, dem ehemaligen Pavillon von Bentley, ausgestellt.

Dort ist mein absolutes Lieblingsauto – ein Bugatti Veyron 16.4. – zu sehen. Das Fahrzeug erreicht bei einer Leistung von 1.001 PS eine Geschwindigkeit von über 400 km/h und ist damit das schnellste Serienauto der Welt.
Der Bugatti Veyron ist vollständig verspiegelt und steht auf einer ebenfalls verspiegelten Fläche. An der Wand und der Decke befinden sich bunte Leuchtstoffröhren, die sich auch im Boden und im Fahrzeug spiegeln.
Ein besonderer Anblick – vor lauter Spiegelinszenierungen muss man sich konzentrieren, um die Form und die Kanten des Sportautos genau wahrzunehmen.

Der Bugatti Veyron 16.4 im Pavillon Premium Clubhouse
Der Bugatti Veyron 16.4 im Pavillon Premium Clubhouse

Neben diesen Pavillons gibt es noch Pavillons der Marken Audi, Škoda, Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Wir haben uns alle Pavillons angeschaut. Da mich die Pavillons von Lamborghini, Seat, Porsche und Bugatti am meisten beeindruckt haben, bin ich nur auf diese eingegangen.
Wenn du mehr über die anderen Pavillons erfahren möchtest, kannst du dies hier machen.
Die einzelnen Bereiche der Autostadt sind alle übersichtlich angeordnet. Du erhälst bei Ankunft einen Plan mit allen Bereichen, so dass du genau weißt, wo sich etwas befindet. Zwischen den einzelnen Bereichen befinden sich zahlreiche Wasser- und Grünflächen, die sehr gepflegt sind.

In der Autostadt: Grün- und Wasseranlagen
In der Autostadt: Wasser- und Grünflächen

Sonstige Infos über die Autostadt

In der Autostadt gibt es außerdem die Möglichkeit, gegen einen Aufpreis selbst auf Gelände-Parcours zu fahren oder Fahrsicherheitstrainings zu absolvieren.

Mehr Details über die Autostadt erhälst du in verschiedenen Führungen. Ich würde dir empfehlen eine Übersichtsführung zu buchen. Sie kostet 5 Euro und du erhälst in 60 Minuten einen groben Überblick über die wichtigsten Bereiche der Autostadt. Wir haben diese Führung zu Beginn gemacht und wussten dank der Führung schnell, welche Bereiche wir noch intensiver anschauen wollten. Sie ist besonders gut geeignet, wenn du nur wenig Zeit hast.

Für die Autostadt zahlen Erwachsene 15 Euro Eintritt, was meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung ist, da man dort Einiges geboten bekommt.
Tipp: Hast du nur sehr wenig Zeit, lohnt sich das Abendticket ab 16:00 Uhr. Du zahlst nur 7 Euro und kannst den Eintrittspreis anschließend als Guthaben in einem Restaurant der Autostadt verwenden. So schlägst du zwei Fliegen in einer Klappe.

Mein Fazit zur Autostadt

Wenn du in Wolfsburg bist, sollte ein Besuch der Autostadt nicht fehlen.
Du tauchst dort in die VW-Welt und die Konzernmarken ein und erhälst viele interessante Informationen.

Anders als in den meisten Museen, bei denen Gegenstände hinter einer Glaswand ausgestellt und Informationen auf Tafeln zu lesen sind, wirst du in der Autostadt aktiv und individuell in die Ausstellung eingebunden. Viele Bereiche sind mit Tablets oder anderen Technologien ausgestattet, die es ermöglichen, nur die Informationen abzurufen, die dich auch wirklich interessieren. So erhälst du im Audi-Pavillon z. B. eine Interaktionskugel, durch die du alle Exponate, zu denen du mehr erfahren möchtest, selbst aktivieren kannst.
Aktiv eingebunden wirst du außerdem in der Nachhaltigkeitsausstellung im Konzernforum, wo du verschiedene Experimente z. B. zum Klimawandel erleben kannst.

Für mich war der Aufenthalt in der Autostadt durch diese Techniken sehr vielseitig und spannend. Außerdem fand ich, dass die Autostadt mit den vielen Wasser- und Grünflächen schön angelegt war. Alles war gepflegt und sauber. Leider spielte an diesem Tag das Wetter nicht mit und die Anlage wirkte dadurch grau und verlassen.
Positiv aufgefallen ist mir auch die Freundlichkeit der Mitarbeiter und dass viel Wert auf die Pflege der Autos gelegt wird. Ich habe oft Mitarbeiter gesehen, die die unterschiedlichen Autos polierten.
Ich hätte in der Autostadt problemlos einen kompletten Tag verbringen können, aber leider hatten wir nur ca. 4 Stunden Zeit. Ich würde dir daher auf jeden Fall empfehlen, mindestens 6-7 Stunden einzuplanen, wenn du viel sehen möchtest.

Was du in Wolfsburg sonst noch machen kannst:

Zugegeben: Wolfsburg ist nicht gerade die schönste Stadt und hat außer der Autostadt auch nicht mehr viel zu bieten. Ich würde in die Stadt nicht unbedingt noch einmal fahren.

Erwähnen möchte ich hier allerdings noch das Schloss, das recht schön ist. Es wurde im Jahr 1302 erstmals urkundlich erwähnt und im 17. Jahrhundert in einen Renaissance-Bau umgewandelt.
Heute beherbergt das Schloss das Stadtmuseum Wolfsburg, die Städtische Galerie und den Kunstverein Wolfsburg. Das Museum kann täglich außer Montags besichtigt werden.

Das Schloss Wolfsburg
Das Schloss Wolfsburg

Außerdem gibt es in Wolfsburg noch das Phaeno – ein interaktives Wissenschaftszentrum auf 9000 m². Es wurde 2005 eröffnet und beherbergt über 350 Experimentierstationen, an denen du physikalische, mathematische und chemische Phänomene spielerisch durchleben kannst.
Der Eintritt kostet 13,50 Euro für Erwachsene.
Tipp: Für das Phaeno und die Autostadt gibt es auch ein Kombiticket für 25,50 Euro. Dies lohnt sich, wenn du Zeit hast beide Ausstellungen anzuschauen.
Mehr Informationen zum Phaeno erhälst du hier.

Das Phaeno bei Nacht
Das Phaeno bei Nacht

Warst du auch schon in der Autostadt? Was waren für dich die Highlights? Wie hat dir Wolfsburg sonst gefallen? Ich freue mich auf deine Kommentare, Viele Grüße, Jasmin

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