Madrid: Sightseeing im Schnelldurchlauf – Tag 1
Letztes Jahr im Juni verbrachte ich zwei Tage in der spanischen Hauptstadt Madrid. Ich war dort im Anschluss meines Málaga-Aufenthaltes, da die Flüge von Madrid viel günstiger waren, als direkt von Málaga.
Madrid hat unglaublich viele Sehenswürdigkeiten und zwei Tage sind viel zu kurz, um die Stadt zu erkunden. Da ich jedoch so viel wie möglich sehen wollte, habe ich ein Sightseeing-Programm im Schnelldurchlauf vollzogen. Davon möchte ich dir heute gerne berichten.
Die Unterkunft
In Madrid kam ich nachmittags mit dem Fernbus aus Málaga an und checkte direkt in meine Unterkunft ein. Ich habe mir für meinen Aufenthalt die Pensión Rodríguez ausgesucht, da sie sehr zentral in der Calle Mayor, nahe der Puerta del Sol liegt. Für zwei Übernachtungen im Einzelzimmer zahlte ich 50 EUR. Die Pension war für den Preis ok, aber ein zweites Mal würde ich dort eher nicht übernachten.
Nach dem Einchecken begab ich mich sofort auf Entdeckungstour. Ich hatte mir alle Sachen notiert, die ich unbedingt sehen wollte. Da viele Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Pension waren, ging ich zu Fuß. Meinen ersten Stopp machte ich am Plaza Mayor.
1) Plaza Mayor
Der Plaza Mayor (dt. Hauptplatz) befindet sich im Zentrum von Madrid. Der Platz ist rechteckig, 129 Meter lang und 94 Meter breit und komplett von dreistöckigen Gebäuden umgeben. In der Mitte des Platzes steht eine Reiterstatue von Philipp III. – dem ehemaligen spanischen König. Der Plaza Mayor wurde im 15. Jahrhundert errichtet und diente damals als Marktplatz. Er wurde bis ins späte 18. Jahrhundert mehrmals bei Bränden zerstört, aber immer wieder aufgebaut.
Heute umgeben zahlreiche Bars und Restaurants den Plaza Mayor. Im Dezember findet dort der Weihnachtsmarkt von Madrid statt.
Der Plaza Mayor ist ein wirklich schöner, sauberer Platz mit tollen Gebäuden, die hauptsächlich mit roten Farben gestaltet sind. Die Preise der Restaurants dort sind jedoch sehr teuer.
2) Kathedrale Santa María la Real de La Almudena
Vom Plaza Mayor lief ich weiter, bis ich zu einer Kathedrale kam – die römisch-katholische Kathedrale Santa María la Real de La Almudena.
Die Kathedrale wurde im 19. Jahrhundert erbaut und 1993 fertiggestellt. Sie wurde anfangs im neugotischen Stil errichtet, aber später im Stil des Neoklassizismus vollendet, um zum angrenzenden Königspalast – Palacio Real – zu passen.
Die Kathedrale wirkt sehr modern und von außen gar nicht wie eine typische Kathedrale. Sie ist in hellblauen und cremefarbenen Tönen gestaltet. Auch das Innere der Kathedrale ist recht neumodisch und mit hellen Farben und bunten Malereien gestaltet. Im Altarraum befindet sich ein Werk des spanischen Malers Kiko Argüello.
Der Eintritt in die Kathedrale ist frei, daher sollte ein Besuch bei einer Sightseeing-Tour durch Madrid nicht fehlen.
3) Palacio Real
Direkt an die Kathedrale angrenzend liegt der Palacio Real. Der Königspalast wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Philipp V. im Barockstil erbaut. Zuvor stand hier bereits ein Palast, der aber 1734 bei einem Brand zerstört wurde.
Der Palast hat einen quadratischen Grundriss und besteht aus rund 3000 Räumen auf 100.000 m². Er umgibt einen großen Innenhof und besitzt außerdem eine schöne Gartenanlage.
Der Palacio Real wird heute nur noch für Staatsempfänge und Touristenführungen benutzt. Die Königsfamilie lebt seit 1975 im Zarzuela-Palast außerhalb von Madrid.
Der Palast ist schön anzusehen und beeindruckend groß. Da die Schlange am Eingang sehr lang war, habe ich mir den Palast nicht von innen angeschaut. Wenn du den Palast von innen sehen möchtest, zahlst du 11 Euro Eintritt und erhälst Zugang zu 50 Räumen.
Tipp: Von Oktober bis März ist der Eintritt für EU-Bürger und Lateinamerikaner ab 16 Uhr frei und von April bis September ab 18 Uhr.
Nachdem ich mir den Königspalast angeschaut hatte, lief ich durch die angrenzende Parkanlage Plaza de Oriente. Die Anlage wurde 1844 eingeweiht und besteht aus vielen symmetrisch geschnittenen Hecken.
Sofort fiel mir ein Denkmal in der Mitte des Platzes auf – das Denkmal zu Ehren des ehemaligen spanischen Königs Philip IV. Es ist 12 Meter hoch und existiert seit 1844.
Vom Plaza de Oriente ging ich weiter bis zum Plaza de España.
4) Plaza de España
Der Plaza de España trennt das antike und das moderne Madrid voneinander. Er besteht seit dem 18. Jahrhundert und wurde früher als Kasernenstützpunkt genutzt. Richtig bekannt wurde der Plaza de España aber erst in den 1950er Jahren, als die berühmten Wolkenkratzer Edificio España und Torre de Madrid am Platz erbaut wurden.
Der Platz besteht aus einer Grünfläche und einem Denkmal zu Ehren des Schriftstellers Cervantes. Das Denkmal wurde 1915 errichtet und zeigt Cervantes auf einem Stuhl und seine Roman-Protagonisten Don Quijote und Sancho Pansa als Reiterstatuen. Vor dem Denkmal befindet sich ein Wasserbecken.
Das Cervantes-Denkmal wirkt sehr mächtig und stellt zusammen mit den Wolkenkratzern im Hintergrund ein tolles Fotomotiv dar. Als ich genau davor stand, fiel mir die Symmetrie auf und ich hatte den Eindruck, dass sich das Denkmal ganz genau in der Mitte des Edificio Españas befindet. Wenn du in Madrid bist, solltest du am Plaza de España und dem beeindruckenden Denkmal unbedingt vorbei schauen.
In unmittelbarer Nähe des Plaza de España befindet sich eine weitere interessante Sehenswürdigkeit – der Templo de Debod.
5) Templo de Debod
Der Templo de Debod ist ein ägyptischer Tempel mitten in Madrid. Er stammt aus dem 4. Jahrhundert und ist damit das älteste Bauwerk in der spanischen Hauptstadt.
Der Tempel stand ursprünglich in der Nähe des ägyptischen Ortes Debod. Da die spanische Regierung dabei half, die ägyptische Tempelanlage Abu Simbel vor einer Flut zu retten, schenkten die Ägypter den Tempel im Jahr 1968 den Spaniern. Der Tempel wurde schließlich abgebaut, von Ägypten nach Madrid transportiert und dort wieder aufgebaut. Er kann seit 1972 besichtigt werden. Im Inneren des Tempels befindet sich ein kleines Museum mit Informationen zur ägyptischen Kultur.
Der Tempel ist ganz schön anzuschauen, war für mich aber nichts besonderes. Umso mehr begeisterte mich jedoch der schöne Park um den Tempel und die Wasseranlage davor. Außerdem genoss ich von der Tempelanlage eine spektakuläre Aussicht auf ganz Madrid und blickte z. B. auf die Kathedrale Santa María la Real de La Almudena und den Palacio Real (s. Titelbild). Aufgrund der schönen Aussicht und Umgebung des Tempels, würde ich einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.
Wenn du den Tempel auch von innen besichtigen möchtest, kannst du dies täglich außer montags tun. Der Eintritt ist frei, aber da sich nicht mehr als 50 Personen gleichzeitig im Tempel aufhalten dürfen, ist mit Wartezeiten zu rechnen. Nachts soll sich ein Ausflug zum Tempel auch lohnen, da er sehr schön beleuchtet ist.
Nach meinem Stopp am Templo de Debod lief ich zurück über den Plaza de España und von dort auf die Gran Vía.
6) Gran Vía
Die Gran Vía ist zusammen mit dem Paseo de la Castellana die bekannteste Straße von Madrid. Sie wurde von 1910 bis 1927 errichtet und hatte früher unterschiedliche Namen, wie z. B. Avenida de José Antonio. Seit 1981 trägt sie den Namen Gran Vía. Die Gran Vía ist rund 1300 Meter lang und führt vom Plaza de España bis kurz vor den Plaza de Cibeles.
Auf der Gran Vía befinden sich zahlreiche Hotels, Geschäfte, Restaurants, Cafés, Kasinos, Nachtclubs, Kinos und Theater. Aufgrund der vielen Kinos und Theater ist sie auch als Broadway Madrids bekannt.
Die Gran Vía wirkt fast etwas wie eine Straße in den USA. Die Gebäude dort verfügen über eine tolle Architektur und schöne Außenfassaden. Die Gran Vía ist eine lebendige Straße – dort ist immer viel los. Ich habe auf der Gran Vía im bekannten Museo del Jamón zu Abend gegessen und den Trubel auf mich wirken lassen.
Nach der Stärkung ging es dann kurz in die Pension, wo ich mich ausgehfertig machte.
7) Pub-Crawl
Um auch das Nachtleben in Madrid kennen zu lernen, hatte ich ein Pub-Crawl über den Anbieter Madride Travel gebucht. Für die Kneipentour wurde im Internet mit freiem Eintritt in 4-5 Bars/Clubs, einem kostenlosen Shot pro Location und Getränke-Specials geworben.
Die Kneipentour startete in der Nähe meiner Unterkunft an der Puerta del Sol. Um 22:30 Uhr ging es in der Gruppe von ca. 15 Personen zur ersten Bar, dem Deseo, wo wir direkt unseren Begrüßungs-Shot bekamen. Außerdem konnten wir zwischen verschiedenen Angeboten wählen, wie z. B. zwei Cocktails für 10 Euro.
Nach ca. einer Stunde ging es in die zweite Location, der Disco Planet, wo wir auch ca. eine Stunde blieben. Auch hier warteten ein kostenloser Shot und besondere Getränke-Angebote auf uns.
Die dritte Location war die Disco Manama, wo mir die Musik besonders gefiel. Auch von hier gingen wir nach einer Stunde zum nächsten Club, dem Nomad. Dort bekam ich von den Guides erklärt, wie man Salsa tanzt – was sehr amüsant war.
Der Pub Crawl endete schließlich in der Disco El Son. Die Kneipentour hat wirklich Spaß gemacht und die Guides haben immer für gute Stimmung gesorgt. Die Locations haben mir alle gefallen und die Begrüßungsshots haben sehr gut geschmeckt. Auch die Getränkeangebote waren alle preislich in Ordnung. Allerdings musste ich in der ersten Bar ziemlich lange auf meine Getränke warten, und diese dann schnell austrinken, da wir schon in die nächste Bar gingen. Dies war etwas schade.
Dennoch würde ich den Pub Crawl auf jeden Fall weiterempfehlen. Für 10 Euro lernst du neue Leute und tolle Locations kennen und bekommst einen Einblick in Madrids Nachtleben. So siehst du selbst, welche Clubs dir am besten gefallen und wo du vielleicht weitere Abende verbringen möchtest.
Nachdem ich im El Son noch eine halbe Stunde Salsa tanzte und nun in insgesamt 5 verschiedenen Bars bzw. Clubs war, hatte ich genug für den Tag. Um 4 Uhr nachts lag ich schließlich im Bett. Ein anstrengender – aber auch sehr toller Tag ging zu Ende.
Hast du auch Empfehlungen für interessante Orte in Madrid oder vielleicht auch Tipps fürs Nachtleben? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar. Außerdem findest du in meinem Beitrag Madrid: Sightseeing im Schnelldurchlauf – Tag 2 weitere Inspirationen.
Viele Grüße, Jasmin
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Hey Jasmin, super Bericht! Kannst du mir bitte sagen ob Madrid auch Schwulenbars hat?
Hallo Marco.
Danke für das Lob.
Ja, dann ist das Viertel Chueca das Richtige für dich. Schau am besten mal selbst im Internet nach einer passenden Bar.
Viele Grüße,
Jasmin