Bremen: Was du unbedingt sehen musst
Im März war ich mit drei Freundinnen für ein Wochenende in Bremen. Anlass war ein Auswärtsspiel unseres Lieblings-Fußballvereins, bei dem wir auch arbeiten.
Heute möchte ich dir zeigen, was du in Bremen unbedingt sehen musst.
Unsere Unterkunft
Für unseren Bremen-Aufenthalt war uns wichtig, nicht weit von der Innenstadt und des Weserstadions zu wohnen. Wir entschieden uns für ein 4er-Apartment in der Unterkunft Gästeträume im Viertel – die Unterkunft mit dem für uns besten Preis-Leistungsverhältnis.
Das Apartment war schön gestaltet, sauber und hell und ist für eine Städtereise zu empfehlen. Pro Person und Nacht zahlten wir hier 27,50 Euro.
Meine Must-Sees für Bremen
Zugegeben: Vor unserem Wochenendtrip habe ich noch nicht viel über Bremen gehört und die Stadt stand auch nie wirklich auf meiner Bucket-List. Nach dem Wochenende dort, kann ich allerdings sagen, dass Bremen eine tolle Stadt ist und Einiges zu bieten hat.
Meine persönlichen Empfehlungen für deine Städtereise sind:
1) Rathaus
Das Rathaus wurde von 1405 bis 1410 im Stil der Gotik errichtet und zählt zu den schönsten Rathäusern Deutschlands. Es steht seit 1973 unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Rathaus wurde mehrmals umgebaut und zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch einen Anbau im Stil der Neurenaissance (neues Rathaus) ergänzt. Heute beherbergt das Rathaus den Sitz des Senats und des Bürgermeisters von Bremen.
Das Rathaus gehört für mich zu den schönsten Gebäuden in Bremen. Als wir dort waren, hatten wir gutes Wetter und das Rathaus wurde von der Sonne angestrahlt, wodurch die rötliche Fassade besonders gut zur Geltung kam.
2) Bremer Stadtmusikanten
Direkt neben dem Rathaus befindet sich das wohl bekannteste Wahrzeichen von Bremen – die Bremer Stadtmusikanten.
Die Bremer Stadtmusikanten waren nach dem berühmten Märchen der Gebrüder Grimm ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn, die sich einst auf den Weg nach Bremen machten, um dort ein besseres Leben zu finden. Seit 1953 erinnert eine bronzene Statue, die die Tiere übereinander anordnet, an das Märchen.
Wenn du die Vorderbeine des Esels umfasst, soll laut Erzählungen ein Wunsch von dir in Erfüllung gehen. Wir schmückten die Stadtmusikanten an diesem Tag mit unseren Fanartikeln :-).
3) St. Petri Dom
Der St. Petri Dom wurde im 11. Jahrhundert über den Fundamenten eines älteren Doms errichtet. Er wurde zunächst nach romanischem Stil erbaut, aber seit dem 13. Jahrhundert im Stil der Gotik umgestaltet. Nach mehreren Bombenangriffen im zweiten Weltkrieg, bei der der Dom massiv beschädigt wurde und Jahren der Vernachlässigung, wurde er von 1972 bis 1985 aufwändig restauriert. Seit 1973 steht das dreischiffige Bauwerk unter Denkmalschutz.
Auch innen ist der Dom von einer beeindruckenden Architektur geprägt – bunte Wandverzierungen und schöne Glasfenster schmücken den Raum.
Der St. Petri Dom ist täglich (außer an Gottesdiensten und bestimmten Feiertagen) geöffnet. Der Eintritt ist frei – also sollte ein Besuch bei deiner Sightseeing-Tour nicht fehlen. Falls du eine tolle Aussicht auf Bremen genießen möchtest, kannst du für 3 Euro eine Turmbesteigung machen und aus 98,5 Metern Höhe auf die Stadt hinabblicken.
4) Marktplatz
Wenn du dir das Rathaus und den St. Petri Dom anschaust, befindest du dich direkt am Marktplatz von Bremen. Es lohnt sich etwas länger am Marktplatz zu bleiben, denn dort gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Zunächst einmal stechen fünf aneinandergereihte, alte Häuser ins Auge. Darunter befinden sich von links nach rechts das Haus der Stadtsparkasse mit einer Fassade aus dem Jahr 1755, die Raths-Apotheke, die Akzise (Steuerhaus) von 1595 sowie das Deutsche Haus, das von 1909 bis 1911 errichtet wurde.
Ich fand die schmalen Häuser wirklich süß. Die Sonne tauchte sie an diesem Tag in einen freundlichen Goldton.
Ein weiteres schönes Gebäude am Marktplatz ist der Schütting – das Haus der Bremer Kaufmannschaft. Es wurde von 1537 bis 1538 im Stil der Renaissance errichtet, erhielt sein prachtvolles Portal aber erst im 19. Jahrhundert. Seit 1849 ist der Schütting Sitz der Bremer Handelskammer. Das Haus brannte im Jahr 1944 aus und wurde 1951 wieder eröffnet. Es steht seit 1973 unter Denkmalschutz.
Wenn du am Marktplatz stehst, wird dir außerdem eine hohe Statue auffallen – der Bremer Roland. Er ist 5,55 Meter hoch und steht dort seit 1404 als Symbol für Recht und Freiheit. Der Roland wurde im Jahr 2004 gemeinsam mit dem Bremer Rathaus zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
5) Schnoorviertel
Das Schnoorviertel ist Bremens ältestes Viertel. Der Name geht darauf zurück, dass sich die Häuser dort wie Perlen an einer Schnur (plattdeutsch „Schnoor“) aneinanderreihen.
Im Schnoorviertel kannst du kleine Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert begutachten und durch schmale Gassen schlendern. Es gibt dort Antiquitätengeschäfte, Museen und Souvenir-Läden, die von April bis Ende Dezember auch Sonntags zwischen 11 und 16 Uhr geöffnet sind. Zahlreiche Cafés bieten Gelegenheit gemütlich etwas zu trinken.
Das Schnoorviertel ist deutschlandweit einzigartig und war mein persönliches Highlight in Bremen. Ich fühlte mich nicht wie in einer Großstadt, sondern als wäre ich in einer anderen Welt im späten Mittelalter gelandet. Es hat mir gut gefallen, durch die verwinkelten Gassen zu gehen und die bunten Fachwerkhäuser anzuschauen, die alle wirklich süß waren. Wenn du in Bremen bist, sollte ein Besuch des Schnoorviertels nicht fehlen!
6) Böttcherstraße
Die Böttcherstraße befindet sich in der Altstadt zwischen Marktplatz und Weser und ist etwa 100 Meter lang. Der Name kommt vom Ausdruck „Bottich“ (Fass), da dort früher viele Fassmacher lebten. Die ehemalige Handwerkerstraße wurde zwischen 1922 und 1931 vom Unternehmer Ludwig Roselius im Stil des Expressionismus umgewandelt. Seit 1973 steht die gesamte Straße unter Denkmalschutz.
Die Böttcherstraße ist Bremens älteste Fußgängerzone. Du kannst dort in zahlreichen Kunsthandwerk-Läden bummeln und vom 10. April bis zum 20. Dezember auch Sonntags zwischen 11 und 16 Uhr einkaufen.
Bekannte Gebäude der Böttcherstraße sind z. B. das Roselius-Haus, das 1928 als Museum eröffnet wurde und heute eine große Kunstsammlung beherbergt und das Haus des Glockenspiels, an dem zu bestimmten Uhrzeiten 30 Meißner Porzellanglocken erklingen.
Schön fand ich auch die Bremer Bonbonmanufaktur, die sich in einem kleinen Hof in der Böttcherstraße befindet. Du kannst dir dort anschauen, wie Bonbonmasse im Kupferkessel gekocht wird und außerdem verschiedene Bonbon- oder Nougat-Sorten probieren. Besonders lecker fand ich weißen Nougat mit Nussstücken.
Natürlich gibt es dort auch eine breite Auswahl an Süßigkeiten zu kaufen.
Die Böttcherstraße hat mir sehr gut gefallen und mich total an die Winkelgasse aus Harry Potter erinnert – die Atmosphäre hatte durch die dunklen Backsteinhäuser etwas mystisches. Neben dem Schnoorviertel zählt die Böttcherstraße zu meinen absoluten Highlights in Bremen.
7) Mühle am Wall
In Bremen gibt es insgesamt fünf Windmühlen aus dem 17. und 18. Jahrhundert – eine davon ist die Mühle am Wall. Sie wurde 1699 erbaut und steht in den Wallanlagen, die einst Teil der Bremer Stadtbefestigung waren.
Die Mühle brannte im 19. Jahrhundert zweimal nieder, wurde aber immer wieder aufgebaut. Bis 1947 wurde in der Mühle noch Mehl gemahlen – heute befindet sich im Innern ein Restaurant, das täglich geöffnet ist.
Die Mühle ist ein wirklich tolles Fotomotiv. Als ich dort war, war das Wetter leider nicht so gut und die Mühle wirkte sogar etwas schaurig.
8) Das Viertel
Auch ein Besuch des Viertels sollte bei einer Reise nach Bremen nicht fehlen. Das Viertel ist der Szene- und Kulturtreffpunkt Bremens und besteht aus den Ortsteilen Ostertor und Steintor.
Tagsüber kannst du dir dort schöne, bunte Häuser anschauen und in vielen kleinen Läden einkaufen oder in einem gemütlichen Café sitzen.
Nachts bietet sich eine Tour durch zahlreiche Restaurants, Bars und Kneipen an. Wir waren unter anderem im Wohnzimmer – einem Café mit Wohlfühl-Interieur und Spielkonsolen.
Ein wirklich tolles und lebhaftes Viertel mit absolut angemessenen Preisen und vielen Happy-Hour-Angeboten am Abend!
Gut gegessen haben wir übrigens im Restaurant Platzhirsch im Ostertor, das ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann.
9) Weitere interessante Plätze in Bremen
Wenn du dir meine Must-Sees in Bremen anschaust und überwiegend zu Fuß unterwegs bist, kommst du automatisch an weiteren interessanten Orten vorbei. Du wirst feststellen, dass es in Bremen viele bunte Häuser mit toller Architektur gibt und die Stadt außerdem einige Street-Art-Kunstwerke zu bieten hat.
Neben den genannten Punkten, kannst du außerdem die Liebfrauenkirche in der Altstadt besichtigen.
Die Liebfrauenkirche oder auch Kirche Unser Lieben Frauen wurde im 11. Jahrhundert errichtet und ist nach dem St. Petri Dom die älteste Kirche Bremens.
Direkt neben dem St. Petri Dom sticht ein weiteres Gebäude ins Auge: Die Glocke – das Bremer Konzerthaus. Es wurde 1928 eröffnet und bietet neben Klassik-, Jazz- und A-capella-Konzerte auch Theater- Kabarett- und Comedyabende. Das Gebäude steht seit 1973 unter Denkmalschutz.
Für Fußball-Freunde ist das Weserstadion – die Heimat von Werder Bremen – bestimmt sehenswert. Das Stadion wurde zwischen 2008 und 2011 modernisiert und hat eine Kapazität von 42.100 Plätzen.
Leider brachte uns das Stadion an diesem Tag kein Glück und der erhoffte Auswärtssieg blieb aus.
Zu guter letzt gibt es noch das Universum – eine interaktive Wissenschaftsausstellung. Für 16 Euro Eintritt kannst du verschiedene Phänomene in den Bereichen Technik, Mensch und Natur erleben.
Falls du im Sommer in Bremen bist, solltest du auch die Gelegenheit nutzen, an der Schlachte – der historischen Uferpromenade an der Weser – zu entspannen. Die Schlachte bietet zahlreiche Biergärten und ist Ausgangspunkt für Schiffsrundfahrten auf der Weser.
Mein Bremen-Fazit
Wie bereits erwähnt, stand Bremen nie wirklich auf meiner Bucket-List und ich wäre ohne das Auswärtsspiel wohl nicht hingefahren. Nach dem Wochenende, muss ich aber sagen, dass es mir dort sehr gut gefallen hat.
Bremen ist eine tolle Stadt mit schöner Architektur – sie wirkt durch die vielen bunten Häuser besonders freundlich. Außerdem ist mir aufgefallen, dass Bremen sehr sauber ist – gefühlt sauberer als viele andere Städte in Deutschland.
In Bremen liegt alles sehr zentral – die Hauptsehenswürdigkeiten befinden sich fast alle in der Nähe des Marktplatzes und sind gut zu Fuß zu erreichen. Es ist daher problemlos möglich, an einem Tag mehrere Sachen zu kombinieren. Bremen ist ideal für ein Wochenendtrip, denn zwei Tage genügen, um das Wichtigste zu sehen.
Auch was das Nachtleben betrifft, hat die Stadt Einiges zu bieten – und das zu wirklich fairen Preisen.
Ich würde dort auf jeden Fall noch einmal hinfahren, das nächste Mal aber eher im Sommer, um die Sonne in einem Biergarten an der Schlachte zu genießen.
Warst du auch schon in Bremen und möchtest deine Erfahrungen mit mir teilen? Oder hast du andere Anregungen?
Ich freue mich über deinen Kommentar!
Viele Grüße, Jasmin
Lust auf eine andere Hansestadt?
Hier findest du meinen Bericht über meine Lieblingsstadt Hamburg
Hi Jasmin,
auch wenn es mit denn Fußball nicht geklappt hat war da Wochenende dann ja trotzdem noch erfolgreich für Euch. Bremen ist echt Meister im Understatement. Schön, dass es euch hier gut gefallen hat.
Lg Markus
Hallo Markus,
danke für deinen Kommentar.
Ja, das mit dem Fußball war wohl nichts, aber du sagst es – Bremen wird oft unterschätzt, dabei ist es eine wirklich tolle Stadt