Prag: Ein Wochenende in der Hauptstadt von Tschechien

Hallo und herzlich Willkommen,
heute schreibe ich meinen aller ersten Reisebericht auf diesem Blog. Die Städtereise nach Prag liegt zwar schon etwas zurück, aber ich hoffe der Bericht gefällt dir trotzdem.

Letztes Jahr im Februar waren mein damaliger Freund und ich für ein Wochenende in Prag. Los ging es Samstags morgens um 5 Uhr mit dem Auto. Nach ca. 4,5 Stunden erreichten wir Prag.
Tipp: Wenn du mit dem Auto nach Prag fährst, benötigst du eine Vignette für die Autobahn. Ich empfehle dir bereits in Deutschland etwas Geld zu wechseln, da die Vignette umgerechnet ca. 3 Euro günstiger ist, wenn du sie mit tschechischen Kronen bezahlst. (12 statt 15 Euro, für 10 Tage)

Die Unterkunft

Untergebracht waren wir im 5-Sterne Hotel Eurostars Thalia Prag. Das Hotel ist sehr gemütlich und liegt nur wenige Gehminuten von der Karlsbrücke oder der historischen Altstadt entfernt. Für einen Städtetrip ist das Hotel also ein idealer Ausgangspunkt.

Generell sind die Hotels in Prag relativ günstig und man bekommt für wenig Geld ziemlich viel Luxus.

Eine erste Tour durch Prag

Kaum angekommen starteten wir direkt mit unserer Entdeckungstour. Für die erste Hälfte des Tages nahmen wir uns eine Besichtigung der Prager Burg vor.  Da das Wetter sehr schön war, gingen wir zu Fuß – Eine gute Entscheidung, denn unser Weg führte uns über die Karlsbrücke und an weitere schöne Ecken, die wir vielleicht sonst nicht gesehen hätten.

Blick auf die Karlsbrücke und die Prager Burg
Blick auf die Karlsbrücke und die Prager Burg
Auf dem Weg zur Burg in Prag
Auf dem Weg zur Prager Burg

Nach ca. 30 Minuten erreichten wir schließlich den Berg Hradschin, auf dem sich die Burg befindet. (Alternativ ist die Burg auch über die Straßenbahnlinie 22, Haltestelle Pražský hrad, zu erreichen).

Die Prager Burg wurde bereits im 9. Jahrhundert errichtet und gilt als das größte geschlossene Burgareal der Welt. Sie besteht aus mehreren Burghöfen, Palästen und Basiliken. Dazu zählen z. B. der Veitsdom oder die St. Georgs-Basilika. Die Burg ist außerdem die Residenz des tschechischen Präsidenten.

Der Veitsdom in Prag
Der Veitsdom
St. Georgs-Basilika
St. Georgs-Basilika

Es war einfach beindruckend auf den großen Burghöfen zu stehen und von den vielen schönen Gebäuden umgeben zu sein. Wir haben uns gefühlt, als wären wir in einer kleinen Stadt im Mittelalter gelandet.
Auch der Ausblick von der Burg ist den Fußmarsch definitiv wert. Wir schauten auf zahlreiche Gartenanlagen, die Moldau, die historische Altstadt, den Fernsehturm und viele weitere Orte in Prag.

Der Ausblick von der Prager Burg
Der Ausblick von der Prager Burg

Ein Besuch der Burg ist absolut zu empfehlen, zumal das Betreten des Burggeländes nichts kostet. Wenn du dir die verschiedenen Paläste jedoch von Innen anschauen möchtest, zahlst du ca. 10 Euro Eintritt (kleiner Burgrundgang). Schön anzuschauen ist auch das Goldene Gässchen mit seinen bunten Häusern. Der Zugang zum goldenen Gässchen und der Eintritt in die Häuser ist beim kleinen Burgrundgang ebenfalls enthalten.
Tipp: Wenn du dir die bunten Häuser gerne anschauen möchtest, ohne dafür zu bezahlen, kannst du diese täglich ab 17 Uhr besichtigen. Der Zutritt zum goldenen Gässchen kostet dann nichts mehr, allerdings ist es nicht möglich, in die Häuser hineinzugehen.
Ein Ausflug zur Prager Burg lohnt sich besonders vormittags (am besten vor 10 Uhr) oder nachmittags (ab 17 Uhr), denn zu diesen Zeiten ist die Burg nicht ganz so überlaufen und du kannst die schönen Eindrücke besser auf dich wirken lassen.

Falls die Prager Burg dein Interesse geweckt hat, findest du hier weitere Informationen.

Next stop: Historische Altstadt

Nach der Besichtigung der Prager Burg checkten wir erst einmal in unser Hotel ein. Anschließend ging es – bewaffnet mit einem Stadtplan – in die historische Altstadt. Wir haben im Vorfeld unserer Reise nicht exakt geplant, welche Sehenswürdigkeiten wir sehen wollten. Daher entschlossen wir uns, mithilfe des Plans, spontan zu den Orten zu gehen, die wir interessant fanden.

Unseren ersten Stopp machten wir zunächst in einem schönen Café, wo wir ein Glas genüsslichen Cider tranken.

Danach liefen wir weiter, bis wir einen großen Platz, den Altstädter Ring, erreichten. Der Altstädter Ring ist der zentrale Marktplatz von Prag. Um ihn herum befinden sich zahlreiche historische Gebäude, wie z. B. das Rathaus mit der astronomischen Uhr, die Hussitenkirche St. Niklas oder die Teynkirche.

Der Altstädter Ring in Prag
Der Altstädter Ring; links zu sehen: das Prager Rathaus; rechts zu sehen: die Hussitenkirche St. Niklas

Besonders schön sind auch die bunten Häuser, die den Platz umgeben.

bunte Häuser am Altstädter Ring
bunte Häuser am Altstädter Ring

Mit einem Besuch des Altstädter Rings lassen sich also mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, da du dort viele Sehenswürdigkeiten an einem Ort besichtigen kannst. Ein Muss für jede Reise nach Prag!

Uns hat der Platz sehr gut gefallen. Alles ist besonders sauber und ordentlich. Zudem hatten wir das Glück, dass auf dem Altstädter Ring noch ein kleiner Wintermarkt aufgebaut war, wo es leckeren Prager Schinken und Glühwein gab. Bei den kühlen Temperaturen haben wir uns über dieses Angebot natürlich gefreut.
Ich habe unbedingt vor, noch einmal zur Weihnachtszeit nach Prag zu kommen und den Weihnachtsmarkt auf dem Platz zu besuchen. Ich stelle mir das weihnachtliche Prag wunderschön vor.

Das Abendprogramm: eine Fahrt mit dem Jazz Boat

Als wir im Hotel eincheckten überlegten wir, wie wir unser Abendprogramm gestalten könnten. Das Personal empfiehl uns eine Moldau-Rundfahrt auf dem Jazz Boat. Der Anbieter wirbt mit „Listen, Taste, Look“, also eine Bootstour auf der Jazz-Musik gespielt wird und optional ein 3-Gänge-Menü dazu gebucht werden kann. Da sich das Angebot sehr interessant anhörte, buchten wir die Tour mit Menü.

Das Jazz Boat startet um 20:30 unter der Cechuv Brücke und fährt ca. 2,5 Stunden. Es ist empfehlenswert 20 Minuten vor Abfahrt dort zu sein.
Das Boot ist recht klein und gemütlich. Von unseren Plätzen konnten wir die Band, die an diesem Tag Standards & Latin spielte, gut sehen. Zur Musik wird dann das Menü serviert, das wählbar in den Kategorien Hähnchen, Schwein, Lachs oder Vegetarisch ist. Wir entschieden uns für das Menü mit Hähnchen, was gut geschmeckt hat, jedoch nichts besonderes war.
Insgesamt hat uns die Bootsfahrt gut gefallen. Es war eine schöne Erfahrung nachts auf der Moldau zu fahren und Prag im dunkeln zu sehen. Die Aussicht auf die beleuchteten Gebäude und Brücken ist atemberaubend – besonders toll war es unter der Karlsbrücke durchzufahren. Schade ist jedoch, dass das Boot ca. eine halbe Stunde in einer Schleuse verbringt.
Für unsere Fahrt inklusive Menü zahlten wir 940 Kronen, was umgerechnet knapp 35 Euro sind.

Tipp: Wenn du die Tour buchen möchtest und Sitzplatzwünsche hast, solltest du unbedingt darauf achten, den Sitzplatz vorher online auszuwählen. Ansonsten kann es sein, dass du an einem größeren Tisch mit mehreren Leuten sitzt und nicht alleine mit deiner Begleitung. Da wir erst am selben Tag buchten, saßen wir nicht direkt am Fenster und teilten uns den Tisch mit einem anderen Paar, was aber vollkommen ok war.

Nach der Rundfahrt auf dem Jazz Boat liefen wir zum Altstädter Ring, der ebenfalls sehr schön bei Nacht aussieht. Durch die Beleuchtungen wirken die Gebäude noch beeindruckender.

Die Teynkirche bei Nacht
Die Teynkirche bei Nacht

Unseren Abend ließen wir dann gemütlich in einem Pub ausklingen. – Was das Nachtleben betrifft, hat Prag einiges zu bieten. An jeder Ecke befinden sich Bars, Pubs oder Nachtclubs. Die meisten Pubs haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. 0,5 Liter Bier kosten meist um die 50 – 70 Kronen, ca. 1,80 – 2,50 Euro. Softdrinks gibt es schon ab 40 Kronen, also für ca. 1,50 Euro und ein Hauptgericht ab 150 Kronen, also für ca. 6 Euro.
Eine Liste von Empfehlungen fürs Prager Nachtleben findest du hier.

Der zweite Tag in Prag

An unserem zweiten Tag schauten wir uns zunächst das Tanzende Haus an. Auch diese Sehenswürdigkeit war nur wenige Gehminuten von unserem Hotel entfernt.
Das tanzende Haus steht direkt am Ufer der Moldau und ist eigentlich ein Bürogebäude. Es ist ganz schön anzuschauen – ist dynamisch und modern – und stellt somit einen Gegensatz zu den Gebäuden in der historischen Altstadt dar. Im tanzenden Haus befindet sich eine Galerie, für uns aber nichts besonderes.
Tipp: Eine schöne Aussicht kannst du von der Dachterrasse des Tanzenden Hauses genießen, musst dafür allerdings ein Getränk bezahlen.

Das Tanzende Haus in Prag
Das Tanzende Haus

Nach der Besichtigung des Tanzenden Hauses liefen wir in die Altstadt, wo wir spontan beschlossen, noch eine kleine Stadtrundfahrt mit dem Bus zu machen. Also buchten wir eine Tour über den Anbieter Martin Tour Prague.

Wir fuhren an vielen Orten vorbei, die wir uns am Vortrag schon angeschaut haben, bekamen jetzt allerdings noch interessante Hintergrundinformationen. Außerdem sahen wir einige weitere Sehenswürdigkeiten, wie den Pulverturm, das Nationalmuseum oder den Hauptbahnhof. Der Bus fuhr auch auf der anderen Moldauseite entlang, wo sich das modernere Prag mit vielen Bürogebäuden und Hotels befindet. Für eine Stunde Rundfahrt haben wir 300 Kronen, ca. 12 Euro, bezahlt.
Tipp: Wenn du nur für kurze Zeit in Prag bist, lohnt sich diese Tour auf jeden Fall, da sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten beinhaltet. Falls du die Prager Burg noch nicht gesehen hast empfiehlt sich die 2-stündige Tour zu buchen, die auch die Besichtigung der Burg enthält und nur 3 Euro mehr kostet.

Der Trdelnik – Eine leckere Versuchung

Nun hatten wir das Wichtigste von Prag gesehen und die Zeit bisher gut genutzt, also wollten wir es uns jetzt richtig gut gehen lassen. In der Prager Innenstadt sahen wir oft Leute, die ein Röllchen-artiges Süßgebäck aßen. Es hat uns neugierig gemacht, da wir so etwas vorher noch nie gesehen haben. Also gingen wir in ein Laden um uns dieses Gebäck, den Trdelnik, zu gönnen.

Der Trdelnik ist ein traditionelles Hefeteiggebäck, das mit einer Zucker-Haselnussmischung überzogen ist. Es ist unklar ob der Trdelnik aus Ungarn, Tschechien oder der Slowakei kommt. Den Trdelnik gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, z. B. mit Schokosoße oder gefüllt mit Erdbeeren und Sahne.
Ich entschied mich für einen Trdelnik, der mit Apfelstrudel, Nüssen und Sahne gefüllt war. – Eine gute Entscheidung, denn der Trdelnik war absolut lecker. Zwar war er mit über 5 Euro recht teuer, aber einen Trdelnik solltest du unbedingt mal probieren, wenn du in Prag bist.

Mein leckerer Trdelnik
Mein leckerer Trdelnik

Time to Relax

Nachdem wir den Trdelnik gegessen hatten schauten wir nach einem Ort, um den Nachmittag gemütlich ausklingen zu lassen. Wir landeten, im wahrsten Sinne des Wortes, im Bett – nämlich in der BED Lounge, die gerade Happy Hour hatte.

Die Bar befindet sich direkt neben dem Altstädter Ring und ist die erste Betten-Bar in Prag. Sie ist schön eingerichtet und besteht komplett aus weißen Möbeln. Die Atmosphäre ist sehr gemütlich – das Licht wechselt je nach Musik seine Farbe.

Die BED Lounge war ein idealer Ausgleich zu unserer Sightseeing-Tour. Wir fanden es sehr entspannend auf den Betten zu liegen und bei guter Musik Cocktails zu trinken. Auch eine Shisha gönnten wir uns.
Die Preise dort waren in Ordnung. Während der Happy-Hour gab es bestimmte Cocktails für 99 Kronen, also für ca. 3,70 Euro. Außerhalb der Happy Hour kosten die Cocktails zwischen 150 und 190 Kronen, also zwischen 5,50 und 7 Euro.

In der BED Lounge Prag
In der BED Lounge

Nach einem gelungenen Tag gingen wir abends noch schön Essen und fielen nach einer Flasche Wein todmüde ins Bett.

Am nächsten Morgen frühstückten wir gemütlich im Hotel. Nach einem Spaziergang an der Moldau ging es dann leider schon wieder nach Hause.

Lohnt sich die Prague Card ?

Wie in vielen Städten, gibt es auch in Prag die Möglichkeit eine Karte zu erwerben, mit der man freien Eintritt für verschiedene Sehenswürdigkeiten bekommt oder die öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen kann. In der Prague Card ist z. B. ein Rundgang auf der Prager Burg oder der Eintritt in das jüdische Museum inbegriffen.

Die Prague Card kostet für zwei Tage 46 EUR pro Person. Wir haben uns bewusst gegen diese Karte entschieden. Zwar ist der Preis für zwei Tage nicht hoch, aber wir sind keine klassischen Museumsgänger und wollten nur für das zahlen, was wir wirklich sehen wollten. Außerdem liegen die Sehenswürdigkeiten in Prag relativ nah beieinander und sind alle sehr gut zu Fuß erreichbar. Wir haben in den zwei Tagen auf jegliche öffentliche Verkehrsmittel verzichtet.

Wie bereits erwähnt, war das eine sehr gute Entscheidung. Wir hatten schönes Wetter und haben viele Sachen gesehen, die wir wahrscheinlich nicht gesehen hätten, wenn wir Bahn gefahren wären. Es hat riesen Spaß gemacht die Stadt zu Fuß zu erkunden und hatte den Vorteil, dass wir jederzeit dort stoppen konnten, wo es uns besonders gefallen hat, sei es in einem schönen Park, Café oder Pub.

Das Fazit zu unserem Prag-Aufenthalt

Insgesamt hat uns die Reise nach Prag sehr gut gefallen und war ideal um dem Alltag für eine kurze Zeit zu entfliehen. Prag ist von uns mit dem Auto nicht sehr weit, so dass es sich für einen Wochenend-Trip gut eignet. In zwei Tagen haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen – natürlich solltest du ein paar Tage länger bleiben, wenn du die Kultur besser kennenlernen willst oder gern in Museen gehst.

Prag lohnt sich auch, falls du nur ein geringes Budget hast. Die Preise dort sind in Ordnung. Hotels und Restaurants sind für deutsche Verhältnisse relativ günstig. Shoppen solltest du in Prag allerdings nicht zu viel, denn Kleidung, Kosmetik oder Accessoires sind eher teurer als in Deutschland.

Weitere Inspirationen und Tipps für deinen Prag-Aufenthalt findest du  auf dieser Seite.

Ich finde es schön, dass du meinen ersten Reisebericht gelesen hast und hoffe er hat dir gefallen. Gerade am Anfang freue ich mich besonders über jeden Kommentar, der mir hilft den Blog zu verbessern und bin dankbar für Lob und Kritik. Natürlich kannst du auch gerne einen Kommentar hinterlassen, wenn du noch Fragen hast, oder weitere Empfehlungen für Prag geben möchtest.

Zu meinem zweiten Reisebericht geht es hier.

Viele Grüße, Jasmin

 

 

 

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